IN MEMORIAM CARISSIME
in liebster Erinnerung
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Mit schweren, aber gleichzeitig auch ein wenig leichten Herzens haben wir Eiko am 14. Dezember 2020 für immer einschlafen lassen. Leichten, weil wir überzeugt sind, dass er bis an diesem Tag keine Schmerzen hatte und er auch keine mehr erleiden würde. Schweren, weil Eiko 16 Jahre und 10 Tage unser Leben geprägt hat und nun eine grosse Lücke hinterlässt. Aber fangen wir von klein an...
Monatelang hatten wir vor über 16 Jahren auf einen Grossspitzwelpen gewartet, bis wir Ende September 2004 die Nachricht bekommen hatten, dass der Wurf geboren war und ein Rüde für uns dabei sein würde. Zweimal haben wir EIKO besucht, durften ihm auch seinen Namen geben und haben ihn dann am 4. Dezember abholen können. Wir wollten „nur“ einen Familienhund…
Nicht mal wir ahnten damals, dass 16 Jahre später fünf weitere Grossspitze bei uns leben würden: zwei van Millus Hündinnen, eine Tochter und zwei Enkelinnen von EIKO und TRIXY van Millus. Auch nicht, dass 16 Jahre nach seinem Einzug schon der 13. Wurf „Alpenspitze“ – Urenkel von EIKO und TRIXY – unterwegs sind. Das alles hat Eiko mit seinem Charakter und Charme ins Leben gerufen. So viele Menschen hat er mit seinem Wesen zu Grossspitz-Fans gemacht.
Schon früh hat uns EIKO mit seiner Anpassungsfähigkeit überrascht. Neues fand er immer toll und nicht beängstigend. Kaum war er eingezogen sind wir arbeitsbedingt das erste Mal umgezogen und in seinem Leben noch drei weitere Male. Immer und überall hat er sich sofort eingelebt.
EIKO war immer sehr unternehmungslustig und es gab ein paar Worte die man nicht mal flüstern durfte, wie zum Beispiel „Spazieren“ oder „Zähne putzen“ (damit meinten wir unsere, um dann auf den ersten Spaziergang starten zu können) und schon sprang er vor Freude fast an die Decke. Als Junghund kannte er einige Stofftiere beim Namen und hat sie uns auf Kommando gebracht, dabei suchte er mit Blicken erst den ganzen Boden ab und wenn er sie nicht sah, lief er zum Korb suchte sie dort heraus… bis Trixy kam und diese vernichtete, aber dann hatte er ja TRIXY zum Spielen… Von der er die ersten zwei Wochen aber nicht viel hielt. Überhaupt war er nie so angetan von Welpen – die mussten schon Junghund genannt werden, damit er mit ihnen was anfangen konnte. Selbst noch Welpe hatte er auch Flausen im Kopf… Mit 16 Wochen hat er gar einmal den Elchtest bei einem Mercedes A-Klasse durchführen wollen und den von der Seite angerempelt. Die Fahrerin bremste zuerst ab, nachdem sie sah was von der Seite angerannt kam, da hielt Eiko zuerst auch an – bis sie wieder anfuhr und dann startete er auch wieder durch. Glück gehabt: der Mercedes blieb auf den Rädern und EIKO kam winselnd auf drei Beinen um eine Erfahrung reicher zurück. Er erholte sich jedoch schnell davon. Nachgerannt ist er Autos nicht, aber wenn sie so quer vor ihm durchfuhren, fand er sie sehr reizvoll. Immer seltener aber auch nach Jahren überkam es ihn mal wieder, wenn er sich aufspielen wollte. War dann aber abrufbar oder das Auto zu weit weg.
Das Wasser liebte er von Anfang an, aber dass er auch ohne rein zu fallen schwimmen gehen konnte, lernte er erst mit eineinhalb Jahren. Unzählige Male hatte er vorher unfreiwillig Bekanntschaft mit Wasser gemacht, weil er zu nah am Bächlein buddelte, oder dachte er könne auf dem schwimmenden Laub gehen. Mit Leidenschaft schwamm er dann bis wir mit 13 vom Tessin wegzogen im ruhigen Ticino, den Naturpools die die Zuläufe bildeten oder den beiden Badeseen, die im Laufe unserer Zeit in Preonzo gebaut wurden. Meistens musste er Anfangs Badesaison das Wasser zuerst lange anbellen und irgendwo langsam reingleiten können, bevor er sich wieder mit Leidenschaft reinstürzte. Sofort guckte er uns dann an und wartete darauf, dass wir Steine warfen und er dann hinschwimmen und nach dem aufspritzenden Wasser schnappen konnte. An den Bächen und Kanälen Löcher buddeln war auch eine Leidenschaft und am Wegrand ausgiebig scharren, so dass man uns öfter mal gesagt hatte, dass EIKO wohl schon auf seinem Spaziergang gewesen sei. Er war bekannt für seine Fallgruben und andere Spuren. Einige Spaziergänger und Jogger grüssten Eiko von weitem mit Namen – uns so nebenbei mit einem Tagwoll, Salü, Salve oder Hallo. Meistens konnte er frei laufen, vertrug sich mit den allermeisten Hunden, auch mit Rüden im Freilauf. Als Jungspund lief er auch zwei, dreimal ganz kurz hinter Wild her, aber als er wusste was da noch so im Wald lebte, interessierte es ihn nicht mehr. Am liebsten blieb er am Weg, weil es da am meisten Beiträge zu liken und kommentieren gab J
Ernsthaft „arbeiten“ konnte EIKO aber schon auch – sobald er im Schulmodus war, war er ein Musterschüler – aber er wusste auch genau, wann der Unterricht vorbei war… Mit gut vier Jahren haben wir zusammen die Sozialhunde Ausbildung der Blindenhundeschule Allschwil gemacht und obwohl wir Anfangs etwas „schräg“ angeschaut wurden (wer kannte schon den Grossspitz und seine vielseitigen Eigenschaften?) haben wir ohne eine Beanstandung die Prüfung abgelegt. Agility fand EIKO auch toll, aber keine zahlreichen Wiederholungen! Camping, Zelt oder Camper, Hotel, bei Verwandten übernachten, Ausstellungen, immer mit Elan dabei! Er liebte auch Suchspiele drinnen, die vor allem Kinder mit ihm machen durften. Dabei wartete er schön im Sitz, bis sie irgendwo im Haus ein Spielzeug versteckt hatten, das suchte er dann ohne aufzugeben bis er es fand.
Von der Jugendklasse bis in die Veteranenklasse, in fünf Ländern, hat EIKO 36 x in Folge die Bewertung Vorzüglich 1 bekommen (Veteranenklasse Deutschland 1. Platz).
Zu Hause hatte er auf vielen Spaziergängen und Wanderungen mit „seinen“ Hündinnen ein ausgefülltes Leben. Vor lauter Freude, dass er von Beats Eltern abgeholt wurde, vergass er, dass es Zuhause gerade wieder sehr spannend wäre… bei Käthi und Werner hatte er während Ferien und einzelnen Hütetagen ein zweites Zuhause mit vielen spannenden Spaziergängen und Extrafahrten in den Schnee – den er sehr liebte! Seine ersten eineinhalb Jahre war er, ausser in Schulferien, während einer Ausbildung von mir einen Tag die Woche dort. Deshalb war es wie ein zweites Zuhause für ihn und wir hatten wesentlich entspanntere Läufigkeitszeiten, weil er die immer dort verbringen durfte. Autofahren liebte er auch, er war bei jedem Einsteigen überzeugt, dass es etwas tolles zu erleben gab und er fand es auch toll, wenn es „nur“ zum Tierarzt ging. Dort lief er immer mit Freude rein und sprang unaufgefordert auf den Tisch. Er genoss auch dort jede Streicheleinheit. Aus Krankheitsgründen musste er da kein einziges Mal im Leben hin. Gesundheitsuntersuchungen für die Zuchtzulassung, zweimal Zahn kaputt gebissen, die allernötigsten Impfungen, Zahnsanierung im Alter… Mal eine Routinekontrolle… das war’s!
EIKO ist Vater von fünf Würfen geworden: A, B und C-Würfe vom Alpenspitz mit TRIXY van Millus als Mutter, ein van Millus-Wurf in Holland mit BRANDY z Osecských háju und ein Wurf mit der schwarzen ALICE vom Veitenhof. Zehn von den 33 Eiko-Kindern haben zusammen 22 Würfe (125 Enkel) bekommen. Aus diesen 22 Würfen sind bis zu Eikos Ableben in einer weiteren Generation 17 Würfe mit 84 Welpen gefallen und auch von diesen gibt es teilweise schon wieder Nachkommen… Urenkel, Ururenkel weisse, schwarze, andersfarbige, gescheckte…
So lebt EIKO Majo no koya weiter, in vielen tollen Nachkommen, auch bei uns in Rani, Lumi und Levana, und in unseren vielen schönen Erinnerungen! In seinem letzten Garten, wo er seinen Lebensabend verbrachte und selten genug vom Schnüffeln, stöbern und graben bekommen konnte, wird er seinen letzten Ruheplatz bekommen. Und in unseren Herzen immer einen ganz besonderen Platz!
